Der ultimative Spiegel meiner Seele
Verehrte Leserschaft, ich lade euch ein, mit mir in die Untiefen eines Raumes zu tauchen, der mehr Geheimnisse birgt als jede verwunschene Schatztruhe. Nein, wir sprechen nicht von irgendeiner alten Rumpelkammer oder einer Höhle voller Abenteuer, sondern von einem ganz besonderen Ort: dem Kinderzimmer. Jenem Raum, der uns Erwachsenen oft als ein buntes Schlachtfeld begegnet, in dem Dinosaurier gegen Bauklötze kämpfen und kleine Socken wie von Geisterhand unter Betten verschwinden.
Stellt euch vor, ihr steht vor der Tür dieses Zimmers, tief durchatmend, bevor ihr sie öffnet – wie ein Krieger, der sich auf den Weg in unbekanntes Terrain macht. Ihr wisst nie, was euch erwartet: Ist der Boden sichtbar oder wird er von einer dichten Schicht aus Legosteinen, Kuscheltieren und halbvergessenen Süßigkeiten belagert? Und wenn ja, was löst das in euch aus?
Nun, wenn ihr wie ich seid, könntet ihr dabei eine eigenartige Mischung aus Unbehagen, Ärger und – ja, ich gebe es zu – leiser Verzweiflung verspüren. Naja ich bin ganz ehrlich, die Verzweiflung und meine Wut waren laut. Warum? Nun, das ist die Frage, die mich eines Tages dazu brachte, tief in mein eigenes Inneres zu schauen.
Ich erinnere mich an einen dieser Tage, an denen ich, bewaffnet mit Müllsack und Staubsauger, das Chaos im Kinderzimmer bekämpfen wollte. Mein Puls stieg an, mein Atem ging schneller, und während ich mir den Weg durch die verstreuten Spielsachen bahnte, spürte ich eine unerklärliche Wut in mir aufsteigen. „Warum können sie nicht einfach ihr Zimmer aufräumen? Habe ich als Mutter total versagt? Ich mein das ist das ja nicht so schwierig? Sie sind ja keine Babys mehr.“ Diese Gedanken nagten an mir.
Warum brachte mich ein Haufen ungeordneter Dinge so sehr auf die Palme?
Da wurde mir klar, dass es gar nicht um das Zimmer ging. Das Chaos, das mich so sehr störte, war nicht nur eine zufällige Ansammlung von Gegenständen – es war ein Spiegel meines eigenen Inneren. Das unaufgeräumte Zimmer meiner Kinder war mein persönlicher Trigger, und die eigentliche Frage lautete: Was triggert es in mir?
Als ich meine Gedanken beobachtete wurde mir plötzlich etwas klar: Das Gefühl der Schuld, das wie ein kleiner grauer Schatten in meinem Herzen lauerte. Tief in mir drinnen fühlte ich mich schuldig, als hätte ich etwas falsch gemacht, weil meine Kinder ihr Zimmer nicht aufräumten. „Was habe ich als Mutter nicht richtig gemacht?“ dachte ich. „Habe ich ihnen nicht beigebracht, Verantwortung über ihr Zimmer zu übernehmen? Versage ich als Vorbild?“
Dieser Gedanke traf mich wie ein Blitz. Ich realisierte, dass ich in Wirklichkeit vor meiner eigenen Angst floh – der Angst, als Mutter nicht gut genug zu sein. Die Schuldgefühle und die Angst, etwas falsch gemacht zu haben, waren so groß, dass ich sie nicht fühlen wollte. Also wälzte ich die Wut auf meine Kinder ab: „Warum hast du schon wieder deine Spielsachen nicht weggeräumt?!“
Aber lasst uns ehrlich sein, es ist viel einfacher, sich über das unaufgeräumte Zimmer aufzuregen, als sich den eigenen, inneren Dämonen zu stellen, nicht wahr? Das Zimmer ist greifbar. Der innere Schmerz, die Unsicherheit, die Angst vor dem eigenen Versagen – die sind viel, viel komplexer.
Was ich gelernt habe? Das Chaos im Kinderzimmer war tatsächlich nur ein Abbild des Chaos in meinem Inneren. Die Unordnung dort brachte eine Unordnung in mir zum Vorschein. Und es war mein eigenes Bedürfnis nach Kontrolle, meine Angst vor dem Urteil anderer (und meinem eigenen), das mich dazu brachte, jedes kleine Durcheinander als einen persönlichen Angriff auf meine Fähigkeiten als Mutter zu werten. Und natürlich hilft diese Erkenntnis alleine nicht, dass ich beim nächsten Mal nicht wieder einen Tobsuchtsanfall bekomme. Es geht darum dieses Chaos in meinem Inneren aufzulösen. Und das ist der Weg, den es sich lohnt zu gehen, für mich selbst und für meine Kinder.
Heute sehe ich das anders. Ich nehme die Unordnung nicht mehr als Maßstab meiner Elternkompetenz. Stattdessen habe ich dieses Thema in mir geheilt und diesen Glaubenssatz Ich bin nicht gut genug gibt es einfach nicht mehr. Ich sehe das unaufgeräumte Kinderzimmer, schmunzle und fordere meine Kinder ruhig und entspannt auf, nun Ordnung zu machen. Und das, war das Unglaublichste was passierte, als ich meine Wunden zu diesem Thema heilte. Die Kids sind kooperativ, verstehen dass in einer Gemeinschaft namens Familie alle ihren Beitrag leisten und räumen das Zimmer auf und haben dabei noch Spaß. Verrückt oder?
Liebe Alltagsheldinnen namens Mama, wenn ihr das nächste Mal vor dem Schlachtfeld der Kinderzimmer steht, nehmt euch einen Moment Zeit. Atmet tief durch. Fragt euch: Was löst das gerade in mir aus? Warum stört mich das so sehr?
Vielleicht ist es nicht nur das Zimmer, das aufgeräumt werden muss.
Und vielleicht – nur vielleicht – entdeckt ihr, dass die wirkliche Arbeit gar nicht im Kinderzimmer beginnt, sondern in uns selbst.

Also, lasst uns die Besen in die Ecke stellen, unsere innere Unordnung liebevoll betrachten und die Entscheidung treffen, das Zimmer, Zimmer sein zu lassen und lieber in uns selbst aufräumen.
Alles Liebe, Eure Natascha
P.S.: Willst du herausfinden, warum dich deinen Kindern in verschiedenen Dingen so triggern, dann mach dir ein Mutterglück-Analysegespräch mit mir aus.
Glaubenssatzauflösung ist der erste Schritt in die richtige Richtung, ich helfe dir dabei und zeige dir eine Schritt-für-Schritt Anleitung wie das geht!
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